
Ja, das hier wird der x-te Beitrag zu den Übergriffen, die in der Silvesternacht auf der Domplatte passiert sind.
Lange habe ich überlegt, ob ich wirklich finde, mich jetzt auch noch dazu äußern zu müssen – und ehrlich gesagt bin ich eigentlich langsam müde, in Sachen Flüchtlingspolitik zu diskutieren.
Aber das ist ja genau das Problem: Dass Leute aufhören, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und sich stattdessen auf Plattitüden beschränken. Es ist genauso gefährlich, den „Alle Flüchtlinge/Ausländer missachten unsere Kultur, sind kriminell und haben ein miserables Frauenbild“-Unkenrufen argumentativ nichts entgegenzusetzen, wie die Ängste vieler Menschen zu ignorieren und medial unter den Teppich zu kehren. Wer nicht mit den Menschen spricht, verpasst die Gelegenheit, ihnen Gehör zu verschaffen und von tatsächlich existierenden Problemen in ihrem Lebensalltag zu erfahren. Wer nicht mit den Menschen spricht, riskiert, dass diese sich von Stammtischparolen überzeugen lassen, weil das so schön einfach ist.
Eigentlich könnte ich hier noch viel viel mehr schreiben, aber mir geht es um etwas anderes, denn nun bekommt das Thema, dessen ich eigentlich müde bin, noch eine weitere Wendung: Es geht um sexuelle Belästigung. Und hier kann und will ich einfach nicht schweigen.
Die meisten Frauen müssen in ihrem Leben mehrere Situationen sexueller Belästigung erfahren: Sprüche (und Blicke), die unter die Gürtellinie gehen, in der Schule oder am Arbeitsplatz, begrapscht werden in der Disco, an Karneval, auf dem Oktoberfest, nachts in der Bahn, im Taxi oder auf dem Nachhauseweg, K.O.-Tropfen, Mißbrauch und im schlimmsten Fall auch Vergewaltigungen. Ich habe genug dieser Geschichten selbst erlebt und erzählt bekommen – und dabei waren sowohl Ausländer als auch Deutsche die Täter. Gemeinsam war ihnen eigentlich nur, dass es sich um Männer handelt.
In einigen der nachfolgenden Fälle haben meine Freundinnen sich/habe ich mich gewehrt, in anderen Fällen waren wir zu geschockt, um rechtzeitig zu reagieren. Weiterlesen „Eine Armlänge – Themen, die nicht als Mittel zum Zweck diskutiert werden sollten“ →
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